Der Johannisbach
Drei Kilometer Stadtgeschichte
Der Johannisbach zählt neben Pau und Paunell zu den Wasserläufen, die das Schicksal der Stadt Aachen wesentlich mitgeprägt haben. Spazieren Sie mit uns entlang seiner Ufer, spüren Sie seinen unterirdischen Verlauf im Stadtzentrum auf und erfahren Sie auf diesen Seiten mehr über die Geschichte seiner Mühlen. Sie können dem Verlauf zu Fuß oder mit dem Fahrrad folgen. In unregelmäßigen Abständen bieten wir öffentliche Führungen an, auf denen Sie weitere Informationen und Geschichten zum und über den Bach erzählt bekommen. Schauen Sie dazu in unserem aktuellen Programm nach.
Mit dem Bus der Linie 4 oder 5, Richtung Hanbruch bzw. Klinikum; Haltestelle „Am Backes“ (Kronenberg). Ab hier ca. 5 min Fussweg bis Hasselholz.
Am Hasselholz – Hanbrucher Weg – Amsterdamer Ring queren – Reiterhof Gut Hanbruch – Im Johannistal – An der Schanz (Welthaus) – Junkerstraße bis zum Pelzerturm – Lochnerstraße – Karlsgraben queren – Johanniterstraße – Lindenplatz (Infotafel, Offene Bachrinne) – Annuntiatenbach – Augustinerbach – Neupforte – Seilgraben bis Hotmannspief – Komphausbadstraße – Peterstraße queren – Blondelstraße – W.-Brandt-Platz – Adalbertstraße (Kugelbrunnen) – Heinrichsallee/Adalbertskirche
Der Johannisbach entspringt in den Wiesen am Abhang des Aachener Waldes. Bevor das Grundwasser an die Oberfläche tritt, sammelt es sich in den kalkfreien Aachener Sanden über einer Tonschicht. Der Bach hat mehrere Quellen, die sich u.a. in den Teichen beim Hasselholzer Weiler und bei Gut Hanbruch befinden.
Vom Hasselholzer Weiler (1) mit den Gütern Hasselholz, Blockhaus, Neuenhof und Berghof fließt der Johannisbach durch Weiden und Wiesen. Nach der Querung des Amsterdamer Ringes gelangt man zum Reiterhof Gut Hanbruch (2) mit seinen teils sumpfigen, teils wassergefüllten Gräben.
Nur wenig weiter, wo ein Fußweg das Bachtal kreuzt durchfließt der Johannisbach das erste der von zwei Rückhaltebecken (3). Die beiden Becken nehmen das Regenwasser vom Morillenhang und vom Hanbrucher Hang auf und wurden als naturnahe Feuchtbiotope gestaltet. Zwischen ihnen liegt, von Bäumen umringt, der Koelmansweiher (4). Er erinnert an die einstige öffentliche Badeanstalt „Pelzer Bad“. Sie wurde nach dem 1. Weltkrieg dort angelegt, wo einst vermutlich alte Mühlen-Stauteiche lagen und Ende der 50er Jahre endgültig geschlossen.
Obwohl der Johannisbach schon von der Quelle an stark durch den Menschen verändert ist und sein Bett häufig verlegt wurde, stellt er einen wertvollen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen dar. Der offene und grüne Talraum ist auch bei Spaziergängern sehr beliebt und wichtig für die Naherholung sowie als Frischluftschneise für das Stadtklima.
Nach knapp anderthalb Kilometern Fließstrecke verschwindet der Johannisbach vor der Kreuzung Pottenmühlenweg / Im Johannistal durch ein Gitter (5) hindurch im Kanalsystem der Stadt.
Wurden die Wasser von Pau/Paunell schon von den Römern als Trinkwasser und zur Kühlung der heißen Thermalwasser genutzt, war der Johannisbach seit jeher der Abwasserbach der Stadt. Aufgrund der starken Wasser-Verschmutzungen kam es wiederholt zum Ausbruch von Seuchen wie Cholera oder Thyphus. Daher wurden die Bäche ab 1875 im Siedlungsraum in Rohre verlegt. Heute ist das Wasser allerdings so sauber, dass die Bäche wieder überall offen fließen könnten.
Von hier an zeugen meist nur noch die Straßennamen von der Existenz eines Bachlaufes. Lediglich ein aufmerksamer Beobachter wird den natürlichen Verlauf des Johannisbaches in der Stadt anhand seines deutlich sichtbaren Tales verfolgen können.
Wir zeigen Ihnen den weiteren Weg auf der Seite:
II – Der Johannisbach – sein unterirdischer Verlauf im Stadtzentrum